Viele Autofahrer schauen mit Blick auf die rekordverdächtigen Spritpreise wieder besorgt auf den Beginn der Herbstferien und damit den Start in den Urlaub. Wer ein paar Tipps beim Tanken befolgt, kann dennoch viel Geld sparen. „Wir empfehlen, mindestens einen Tag vor Reiseantritt zu einer günstigen Tageszeit zu tanken und nicht erst während der Fahrt auf der Autobahn. Dort sind die Anbieter konkurrenzlos und die Preise deutlich höher“, sagt Thomas Müther, Sprecher des ADAC Nordrhein.
Nachmittags oder abends tanken
Beginn und Ende der Ferien haben – anders als noch vor Jahren – heute kaum noch Einfluss auf die Spritpreise. Stattdessen kommt es zu erheblichen Schwankungen im Tagesverlauf. Eine ADAC Untersuchung (Mai 2018) aller Preisbewegungen der gut 14.000 Tankstellen in Deutschland ergab: Zwischen 15 und 17 Uhr sowie 19 und 22 Uhr tanken Autofahrer am günstigsten. Die höchsten Preise gibt es in den Morgenstunden zwischen 6 und 9 Uhr. „Wer auf die Uhrzeit achtet, kann pro Tankfüllung schnell fünf bis zehn Euro sparen“, weiß Müther.
Bei der Suche nach der günstigsten Tankstelle in der Nähe oder auf der Route helfen kostenlose Apps (z.B. ADAC Spritpreise). Wer konsequent bei den preiswertesten Stationen tankt, erhöht den Druck auf teurere Anbieter, ebenfalls ihre Preise zu senken. „Konkurrenz belebt das Geschäft. Bereits eine einzige Tankstelle kann mit einer attraktiven Preisgestaltung nicht nur die eigenen Marktanteile spürbar erhöhen, sondern auch für Bewegung auf dem örtlichen Kraftstoffmarkt sorgen. Davon profitieren alle Autofahrer“, erklärt Müther. Auch bei freien Tankstellen müssen sich Verbraucher keine Sorgen um die Kraftstoffqualität machen. „Der Mythos, dass der Sprit bei freien Anbietern schlechter ist als bei den großen Marken, gehört ins Reich der Fabeln. Das Benzin, egal für welche Tankstelle, stammt aus den gleichen Raffinerien“, erläutert der Sprecher des ADAC Nordrhein. Der Unterschied: Markentankstellen fügen eigene Additive (Zusatzstoffe) zu, die einen Einfluss auf die Qualität, Motorleistung oder den Benzinverbrauch haben sollen. Tests des ADAC haben die Wirksamkeit der Zusatzstoffe allerdings nicht belegt.
Spritsparen ist einfach
Auch während der Fahrt können Autofahrer etwas für ihren Geldbeutel tun. Der Automobilclub rät: Flott beschleunigen, rasch die Gänge hochschalten und dann mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit beibehalten. Nicht benötigte Geräte wie Klimaanlage, Gebläse, Sitzheizung, Heckscheibenheizung und Zusatzscheinwerfer sollten ausgeschaltet werden. Zusätzlich sollten Autofahrer regelmäßig den Reifendruck kontrollieren und das Fahrzeug zur Inspektion bringen. „Im Idealfall lassen sich so bis zu 20 Prozent Sprit einsparen“, sagt Müther.