Für die mehr als 1.000 Schützen im ASV Willich waren die vergangenen Monate nicht leicht: Wie alle anderen Schützenorganisationen mussten sie mit den sich ständig ändernden Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurechtkommen, dazu kam aber noch ein besonders trauriger Umstand – der unerwartete Tod des ASV-Präsidenten und Protokollchef Joachim Kothen am 22. August. Damit verlor der Verein einen Menschen, der den ASV seit seiner Kindheit kannte – viele offensichtliche Zusammenhänge, aber auch viele Verbindungen, die ohne großes Aufheben wichtig waren für das Vereinsgeschehen und das Miteinander der Schützen. ASV-Vizepräsident Klaus Caris erklärt im Gespräch mit der Redaktion von „Willich erleben“, wie es jetzt im Verein weitergeht.
Herr Caris, es sind jetzt knapp sechs Monate seit dem plötzlichen Versterben von Joachim Kothen vergangen – wie steht der ASV heute da?
Caris: Wenn ich für die Gesamtheit der Schützen spreche, dann ist wohl bei vielen der erste Schock abgeklungen. Das gilt auch für den Vorstand – wobei ich für mich persönlich sage, dass ich über den Verlust meines langjährigen Freundes immer noch sehr traurig bin. Aber: Es muss ja weiter gehen… Auf der organisatorischen Vorstandsebene sind wir gut aufgestellt, weil auch die Regularien einiges vorgeben: Als Vize-Präsident stehe ich derzeit qua Amt an der Vereinsspitze, wobei mich der gesamte Vorstand genauso unterstützt wie er Joachim Kothen unterstützt hat. In der Geschäftsführung steht ja auch Hans-Joachim Donath in der juristischen Verantwortung – entsprechend läuft da eine gute Zusammenarbeit. Da sind wir als Vorstand ein Team, das gut funktioniert. Die Aufgabenstellung ist natürlich seit Anfang 2020 völlig unerwartet: Wie bringen wir den Schützenverein, der – wie alle anderen Schützenorganisationen – von Gemeinschaft und Geselligkeit geprägt ist, durch eine Zeit mit Abstandsregelungen und Festabsagen, die einfach notwendig und unabdingbar sind? In dieser Auffassung sind sich alle Willicher Schützen ja einig.
Wie gelingt dieser Spagat?
Caris: Das gelingt zum Glück zu einem großen Teil über strukturierte Kommunikation – vom Vorstand zu den Zugführern und von diesen zu den Schützen. Wir haben im Herbst 2021 einige Zugführertreffen in Präsenz machen können, das war gut. Derzeit gibt es wieder Zoom-Veranstaltungen. Nachdem sich vor Weihnachten und zum Jahresanfang einige neue Regelungen abgezeichnet haben, haben auch neue Planungen angefangen. Stand heute ist, dass das Märzenfest auf den 7. Mai verschoben wird. Unser ASV-Schützenfest soll wie gewohnt am zweiten Juli-Wochenende stattfinden. Alles wird nach den jeweils gültigen Corona-Bestimmungen laufen – da müssen wir dann kurzfristig Wege finden.
Gibt es schon Lösungen für die Nachfolge von Joachim Kothen?
Caris: Die gibt es, wir haben sie am 30. Januar den Zugführern vorgestellt. Der Vorstand hat Jürgen Kothen kommissarisch zum Protokollchef ernannt – das geht nach der Satzung und muss von der Generalversammlung bestätigt werden. Es gibt mit Michael Maaßen einen Bewerber um das Präsidentenamt – er muss aber in der Generalversammlung gewählt werden. So lange verantworten Vizepräsident, Geschäftsführer und Kassierer die Vorstandsarbeit – wiederum in Abstimmung mit dem Gesamtvorstand. Der Vorstand ist überzeugt, dass wir mit dieser Planung gut durch die nächsten Monate kommen.
Redaktion : Danke schön – und viel Erfolg für die Arbeit.