Mehr als drei Jahrzehnte war der 2016 gestorbene Christian Fochem in Krefeld als Galerist tätig und wurde durch zahlreiche hochkarätige Ausstellungen zur Institution – die Galerie Schloss Neersen zeigt nun erstmals einen Ausschnitt aus seiner Privatsammlung: Ab Sonntag, 27. Januar, ist die „Ausstellung der Sammlung Fochem“ im Schloss Neersen zu sehen (bis zum 17. Februar).
Fokussierte sich Fochem zunächst auf die Krefelder Kunstszene, so weitete sich sein Interesse nach und nach auf die nähere Region aus. Schließlich gelang ihm mit dem Erwerb neuer und größerer Räumlichkeiten auf der Wallstraße auch die Präsentation zahlreicher internationaler Künstler. Qualität bedeutete für Christian Fochem „Klarheit in der Form“, Authentizität und die Nachvollziehbarkeit der Arbeit. Plastische Arbeiten standen bei ihm im Vordergrund, am Ende seiner Tätigkeit fast ausschließlich:
„Dreidimensionales hat den Vorteil, dass man es von allen Seiten begucken kann.“ Zudem eignete es sich hervorragend für seinen Ausstellungsraum. Daneben zeigte er aber auch schwerpunktmäßig reduzierte geometrische Arbeiten und Graphiken, vor allem „Bildhauerzeichnungen“, wie er einmal eine Ausstellung betitelt hatte. Fast von jeder Ausstellung kauften er und seine Frau Dagmar etwas für die eigene Sammlung an. In dieser Sammlung finden sich nun vor allem Skulpturen und Objekte, aber auch Graphiken von Künstlern, die dem Sammlerehepaar freundschaftlich verbunden waren. Die Galerie Schloss Neersen kann nun erstmals, dank der freundlichen Unterstützung durch Dagmar Köster-Fochem, einen Ausschnitt aus dieser Privatsammlung zeigen.
Die Exponate sind zum großen Teil Werke, die in den privaten Wohnräumen des Sammlerehepaares platziert waren. Also Werke, die für beide eine besondere Bedeutung hatten, standen sie doch oft stellvertretend für die Menschen dahinter. Ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis und der Austausch mit den Künstlern war Christian Fochem stets wichtig. Die Galerie war Anlaufpunkt für viele und ein offenes Forum, in dem bei einem extra starken Kaffee über Kunst, aber auch über Politik und die ganze Welt sprechen konnte.
Ausstellungseröffnung
Interessanterweise fanden sich in der Sammlung auch Arbeiten von Kurt Beyerlein, ein Künstler, der in den 40er Jahren in Schiefbahn tätig war. Außerdem sind unter anderem Werke von Sandro Antal, Andreas Bee, Joseph Beuys, Georg Ettl und Herbert Zangs zu sehen. Nach Christian Fochems Tod 2016 wurde die Galerie mit einer letzten Überblicksausstellung geschlossen; die Galerie Schloss Neersen zeigt nun erstmals einen Ausschnitt aus dieser Privatsammlung.
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 27.Januar, ab 11.00 Uhr im Schloss statt; Bürgermeister Josef Heyes wird die Besucher begrüßen, eine Einführung in die Ausstellung gibt der Krefelder Galerist Ralph Kleinsimglinghaus.
Öffnungszeiten
Bis zum 17. Februar mittwochs bis freitags 17.00 bis 19.00 Uhr, samstags, sonntags und feiertags 11.00 bis 17.00 Uhr. Weiter Infos auch bei Jutta Saum, die die aktuelle Ausstellungsreihe „Sammeln“ kuratiert hat (02154 949628/ jutta.saum@stadt-.willich.de).