Home Politik Bäumges erklärt Hintergründe der „Bereitschaft zur Kandidatur“

Bäumges erklärt Hintergründe der „Bereitschaft zur Kandidatur“

by Willich erleben

Der Ort war bewusst gewählt: Auf dem Stautenhof in Anrath stellte Johannes Bäumges, der sich innerhalb der CDU um die Stelle des Bürgermeister-Kandidaten und Heyes-Nachfolger bewirbt, seine ersten Arbeitsziele vor.

Er, der selbst aus einer Bauernfamilie stamme (die Eltern bewirtschafteten einen Kleinbetrieb in Niederheide mit Schweinemast, Rindern, Getreide- und Kartoffelanbau), schätze den Hof, die Atmosphäre und die Produkte, so Bäumges. Außerdem hätten viele Bürger, die den Bauern erst einmal nicht naheständen, auf dem Stautenhof die Möglichkeit Landwirtschaft kennen zu lernen und Verständnis für deren Belange zu bekommen.

Kandidatur als Angebot

Bäumges führte dann aus, warum er seine „Kandidatur anbiete“, über die die Partei am 26. Februar zu entscheiden habe. Es gebe keinen „Ausbildungsberuf Bürgermeister“ – aber „zweifelsohne berufliches Rüstzeug hierfür“. Dazu zählen für ihn eine fundierte Ausbildung, Berufserfahrung, Engagement für die Gesellschaft und politische Erfahrung – Qualifikationen, die er bei sich sieht. Sein bisheriger beruflicher Lebensweg ist durchaus beeindruckend – in Auszügen: Abitur, Ausbildung zum Bankkaufmann und Studium zum Volljuristen. Seit 2006 arbeitet er als Rechtsanwalt bei dem internationalen Konzern thyssenkrupp AG in Essen als fachliche Betreuung von Vorstand und Aufsichtsrat. Seit 2018 ist er Lehrbeauftragter für Handels- und Arbeitsrecht an der Hochschule Niederrhein. Hinzu kommt das ehrenamtliche Engagement – Gruppenleiter bei den Messdienern, Schülersprecher, rund 20 Jahre Kommunalpolitik und die Präsidentschaft in der Niederheider Schützenbruderschaft. „Die Tätigkeit als Bürgermeister wäre ein weiterer Schritt bei meinem Engagement für das Gemeinwohl und würde es mir weiter ermöglichen, mich für die Gestaltung unserer Heimatstadt einzusetzen“, so sein Fazit. Wichtig für ihn war die Kombination: „Ich weiß, wo ich herkomme, aber ich arbeite jetzt in einem internationalen Konzern.“

Nach dem Bekanntwerden seiner Kandidatur habe er schon viele Gespräche geführt, mit Parteimitgliedern und auch mit vielen Bürgern, die keiner Partei angehören. Über die sozialen Medien seien innerhalb von zwei Wochen Kontakte zu mehr als 600 Menschen entstanden. „In den Gesprächen habe ich viel zugehört. Ich habe erfahren, wo den Menschen (…) der Schuh drückt und was sie wollen. Das ist mir sehr wichtig“, so Bäumges. Er wolle „zuhören, entscheiden, handeln“.

Erste Ziele

Als erste wichtige Punkte forderte er von seiner eigenen Partei, möglichst jeden zweiten Sitz im Rat an eine Frau zu vergeben um ein Zeichen zu setzen. Außerdem müsse Kommunalpolitik für die Bürger transparenter werden. Deswegen will er „Momente in Willich“ starten – Podcasts, Bilder, eventuell auch simpleshow (Erklärvideos) zur Berichterstattung / Erklärung seiner Aktionen und Ziele. Sein drittes Thema ist die Klima- und Umweltpolitik und dabei auch der Dialog mit den Aktivisten von „Fridays for Future“. Er betonte, dass Landwirte sorgsam mit ihren Flächen umgehen. Außerdem habe er bei jungen Menschen ein verändertes Verhalten wahrgenommen – etwa die Tendenz zu ÖPNV und Car-Sharing. Auch auf diese Tendenzen muss die Politik eingehen.

Auf die Frage, wie sein Verhalten bezüglich der Bekanntgabe seiner Kandidatur aufgefasst wurde, sagte Bäumges: „Ich bin mit meinem innersten Zirkel (die Familie, Anm.d.Red.) konform, dass ich die Kandidatur anbiete“. In den Gesprächen sei er aufgefordert worden, darauf zu achten, dass die Partei einig sei. Er ist sich bewusst, dass noch andere Kandidaten möglich sind und betonte, dass er mit dem CDU-Parteivorsitzenden Christian Pakusch im Austausch sei. Er könne aber nachvollziehen, dass Pakusch überrascht gewesen sei. Der erste Anruf nach dem Termin mit Bürgermeister Josef Heyes habe Pakusch gegolten.

Er freue sich, dass Josef Heyes ihn als guten Nachfolger sehe, „das ehrt mich.“ Als weiteren Ansatz betonte Bäumges, dass er auch in seinem Wahlkreis Niederheide / Knickelsdorf Direktkandidat für den Rat werden wolle. Somit ist auch klar, dass er sich – egal, wie die Entscheidung beim CDU-Parteitag am 26. Februar ausgeht – weiter in der Willicher Kommunalpolitik engagieren will.

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