„In Willich gibt es Probleme im Wohnungsbau, die den Problemen in den Oberzentren sehr nahekommen“, stellt der Vorsitzender CDA Willich Nabil Daaoudai fest. „Die Grundstückspreise für Einfamilienhäuser sind vergleichsweise hoch, das Angebot an Eigentumswohnungen und im Mietwohnungsbau für Familien, Singles und Paare ist zu gering.“
Das führe auch dazu, dass der ‚Wechsel im Bestand‘ nicht richtig funktioniere: „Ältere Menschen und Paare würden sich vielleicht gerne ‚kleiner setzen‘ und ihre Häuser an die nachwachsende Generation verkaufen, finden allerdings kein Wohnangebot in den Ortsteilzentren.“
Die Willicher CDA habe sich insbesondere mit den Zahlen im Sozialen Wohnungsbau beschäftigt: „Die ‚Rentnerlawine‘ wird auch in Willich ankommen und Mietwohnungsbedarfe für kleinere Einkommen auslösen.“ Derzeit gibt es 595 Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau, das Vorschlagsrecht zur Vermietung liege beim Sozialamt der Stadt. „Die Zahl nimmt trotz der Bautätigkeit der GWG stetig ab, da die Bindungsfristen auslaufen.“
Derzeit bezögen 113 Personen Hilfen zum Lebensunterhalt, 435 Zahlungen zur Grundsicherung im Alter, 520 Haushalte erhalten Wohngeldbezüge, 2018 gab es 148 Wohnungssuchende mit Wohnberechtigungsschein. „Es geht darum, Willicherinnen und Willichern ein angemessenes Wohnen zu ermöglichen.“ Ein weiteres Problem bestünde darin, dass zahlreiche Haushalte aus der Mittelschicht die Einkommensgrenze für einen Wohnberechtigungsschein (ab 19.350 Euro / eine Person im Haushalt) zwar reißen, sich aufgrund des relativ geringen Einkommens auf dem freien Mietwohnungsmarkt aber keinen angemessenen Wohnraum leisten könnten. Hier müsse die örtliche Politik tätig werden. „Vielleicht könnte man bei Neubauten im Mietwohnungsbereich den neu geschaffenen 2. Förderweg des Landes in Anspruch nehmen, der auch Mieter mit mittleren Einkommen subventioniert.“
Die Stadt Willich habe bereits 2016 mit dem ‚Masterplan Wohnen‘ eine valide Grundlage für die Entwicklungsplanung im Wohnbereich vorgelegt. „Der Masterplan enthält eine differenzierte Analyse und stellt einen zusätzlichen Wohnraumbedarf von 5,9% fest.“ Nun sei es notwendig, den nächsten Schritt zu tun:
„Der Masterplan muss zu einem Maßnahmenkatalog weiterentwickelt werden.“ Angemessen wohnen zu können, sei eine soziale Grundbefindlichkeit des Menschen. „Inzwischen ist ‚Wohnen‘ ein gesamtgesellschaftliches Thema geworden und verfügt über enorme politische Sprengkraft.“ Die CDA werde über die CDU-Fraktion einen entsprechenden Antrag an die Gremien der Stadt richten: „Es ist an der Zeit, loszulegen.“