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DRK Seniorenhaus Moosheide erhält Tandem-Dreirad

by Willich erleben
Dreirad-Seniorenzentrum-Moosheide

Es hat schließlich geklappt, und die Freude ist entsprechend groß: Ein niegelnagelneues, speziell ausgerüstetes Tandem-Dreirad steht jetzt im DRK Seniorenhaus Moosheide – und wartet auf die ersten warmen Frühlingstage, um genutzt zu werden.

Das Ganze hat eine etwas längere Vorgeschichte: Ein Zuschussantrag des DRK zu einem solchen Tandem-Dreirad führte zu einem politischen Antrag im Sozialausschuss, der dort wiederholt beraten wurde – im September letzten Jahres mit dem Ergebnis, dass das Tandem von der Seniorenstelle der Stadt Willich angeschafft und dann dem DRK als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wird. Willichs Seniorenbeauftragte Bärbel Blomen: „Eine Nutzung durch andere Einrichtungen ist natürlich möglich – und wird durch das DRK geregelt.“

Damit soll nun „Begleitetes Radfahren“ möglich werden; was auf den ersten Blick eher schlicht klingt, hat einen vielfältigen Hintergrund: Hauptaufnahmegrund für die stationären Unterbringung von Seniorinnen und Senioren ist inzwischen eine dementielle Erkrankung – die Zahl der Betroffenen steigt stetig, weiß Svenja Becker, Leiterin des sozialen Dienstes im DRK und Ansprechpartnerin auch in diesem Zusammenhang. Unter anderem ist ein Rückgang von motorischen Fähigkeiten dabei auf mangelnde körperliche Aktivität zurückzuführen, aufgrund ihres getrübten Orientierungssinns verlässt die Hälfte der dementiel veränderten Bewohner die Einrichtung nicht mehr.

So wird klar, wo und wie das neue Rad hier helfen kann: Unter anderem stärkt das Radfahren Muskulatur und Kraft, macht das Vorhandensein von eigenen Ressourcen bewusst, stärkt das Selbstbewusstsein und vergrößert den Aktionsradius: einst vielleicht geliebte Orte, die Erinnerungen bei Willicher Bürgern hervorrufen, sind wieder erreichbar. Kontaktes zur Natur, den Wind in den Haaren spüren, das Tandem bietet die Option, sich auszutauschen – und Bewohner mit Geh,- Seh- oder Hörbehinderung, auch solche, die einen Schlaganfall erlitten haben, können auch mitfahren.

Das Rad ist entsprechend aufgerüstet und auf die Passagiere abgestimmt: Unter anderem gibt es einen barrierefreien Einstieg mit einem drehbaren Stuhl, Becken- und Schultergurt, eine hohe Lehne und Armstützen in Blick auf die seitliche Stabilität. Lenken kann nur der „Fahrer“, der mitgenommene Patient kann selbst in die Pedale treten oder pausieren, die Beine von den Pedalen bewegen lassen – und außerdem kann ein Elektromotor zugeschaltet werden.

Jetzt müssen noch Freiwillige für das Begleitete Radfahren begeistert werden, wobei die ehrenamtlichen „Begleiter“ soziale Kompetenzen, Empathie und Sensibilität mitbringen sollten – neben einer gewissen sportlichen Basis und natürlich Zeit.

Weitere Infos gibt es bei Svenja Becker im Seniorenhaus Moosheide (Telefon: 0 21 54 – 491 661).

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