Nicht nur die Apfel-Ernte ist am Niederrhein in vollem Gange – auch die Vorbereitungen für die Erdbeer-Ernte laufen – für den 2020er Jahrgang: „Wir haben die einjährigen Jungpflanzen für die frühe Ernte jetzt in die Dämme gesetzt“, erklärt Obstbaumeister Frank Mertens vom Obsthof Mertens in Willich.
Der Grund: Die Jungpflanzen entwickeln jetzt die Blütenanlagen für das nächste Frühjahr. Diese bestimmen die Blütenmenge, die entsprechenden Angebote zur Bestäubung durch die Hummeln und die letztliche Entwicklung der Früchte. „Das sonnige Spätsommerwetter ist eine gute Grundlage und auch der Regen in den letzten Tagen hat die Entwicklung der Blütenanlagen begünstigt“, so Mertens.
Die Jungpflanzen bleiben bis zum Februar 2020 offen im Boden, dann werden die rund 2 Meter hohen Folientunnel darüber gezogen. Das einfallende Licht wird dann in Wärme umgesetzt und die Früchte reifen. „So können wir dann schon im April und hoffentlich auch schon zu Ostern 2020 Erdbeeren aus heimischem Anbau in unseren Hofläden anbieten“, so Mertens.
Auch die Flächen, auf denen in diesem Jahr die Freiland-Erdbeeren gewachsen sind, werden für das nächste Jahr vorbereitet. Ein Thema ist es, den Boden von Nematoden (Fadenwürmern) zu befreien, die sich in den Erdbeerkulturen ansiedeln. Dabei setzt Mertens auf eine Methode aus dem integrierten Pflanzenbau über eine Nutzpflanze: Die Felder werden mit Sandhafer eingesät. Die Schädlinge vertragen sich mit den Wurzeln der Pflanzen nicht und sterben ab.