1905 Gründung eines Kirchenbauvereins, 1910 Einweihung der Kirche an der Gietherstraße. Der erste öffentliche evangelische Gottesdienst fand in Anrath am Reformationstag (05.11.) 1905 in einem angemieteten Zimmer im Gebäude Jakob-Krebs-Straße 128 statt, das sich in der Nähe des Bahnübergangs befand.
Der Gefängnispfarrer Karl Echternacht forcierte bereits 1904 den Bau einer eigenen Kirche für die inzwischen 130 evangelischen Christen Anraths. Dazu gründete er einen „Evangelischen Verein“, der später (wahrscheinlich 1906) in einen Kirchenbauverein umgewandelt wurde.
Am 26. Februar 1905 teilte die Gemeinnützige Aktien-Baugesellschaft des Landkreises Krefeld dem Konsistorium zu Koblenz mit, sie sei bereit, für den Bau einer evangelischen Kapelle in Anrath ein geeignetes Grundstück zu suchen, um es dann zum Selbstkostenpreis an den Kirchenbauverein zu übertragen.
Zum Jahreswechsel 1905/06 erwarb die evangelische Gemeinde Viersen das Grundstück vom Bauern Hammes. Zum Bau der Kapelle, der mit rund 25.000 Mark veranschlagt wurde, steuerten die Provinzialsynode 8.000 Mark und der Oberkirchenrat 5.000 Mark bei. Dazu kamen zahlreiche Spenden der Gustav-Adolf-Vereine im Rheinland, Westfalen und Sachsen.
Am 6. März 1910 wurde der Grundstein gelegt, nach genau acht Monaten Bauzeit am 6. November 1910 wurde die Kirche geweiht. Bei den letzten Kämpfen im Anrather Raum durchschlug am 2. März 1945 eine Granate die Seitenwand der Kirche und blieb als Blindgänger zwischen den Kirchenbänken liegen.
Der Schaden wurde von den Amerikanern behoben, die in der Kirche vorübergehend ihre Gottesdienste abhielten. 1984 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt.
Eigentümer ist heute die Evangelische Kirchengemeinde Anrath / Vorst.