Seit 40 Jahren sorgt Friseurmeister Ulrich Eirmbter in seinem Salon in Willich dafür, dass seine Kunden gut aussehen. Das von ihm und seiner Frau Christa geführte Unternehmen gehört zu größten Friseurgeschäften in Deutschland.
Vor einiger Zeit traf Ulrich Eirmbter eine Kundin und ihren ihm unbekannten Mann zufällig auf dem Parkplatz eines Supermarktes. Sie stellte ihn vor: „Das ist mein Friseur – derjenige, der mir mein zweites Leben geschenkt hat.“ Eirmbter ist zwar kein Arzt, aber er kann für seine Kundinnen „gigantische Veränderungen“ schaffen, wie er sagt: Der Willicher hat sich auf Haarverlängerungen und Haarverdichtungen spezialisiert. Mit einer besonderen Methode des Unternehmens Hairdreams werden in das noch vorhandene Eigenhaar der Kundin quasi unsichtbare Fäden eingearbeitet, an denen Echthaare befestigt sind.
Dabei erlebt der Friseurmeister immer wieder berührende Situationen: „Wenn eine Frau, die nur wenige Haare auf dem Kopf hat, tränenüberströmt unser Geschäft verlässt, weil sie wieder über absolut natürlich wirkendes volles Haar verfügt, dann sind das tolle Momente“, sagt er. Eirmbter beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Thema. Sein Salon war einer der ersten Hairdreams-Friseure in Deutschland.
Ulrich Eirmbter stammt aus einer Friseurfamilie. Der erste „Friseursalon Eirmbter“ wurde 1930 von seinem Großvater Adolf Eirmbter in Süchteln eröffnet. Übrigens waren dessen sechs Brüder ebenfalls Friseure. Klar, dass auch sein gleichnamiger Sohn und die beiden Töchter dieses Handwerk erlernten. Adolf Eirmbter (jun.) und seine Frau Katharina übernahmen 1955 einen bestehenden Friseursalon in Willich und führten ihn über 25 Jahren lang. Vor 40 Jahren stieg Ulrich Eirmbter als Nachfolger in das Geschäft seiner Eltern ein. Zum Jubiläum zeichneten ihn Obermeisterin Alexandra Houx-Brenner und Hauptgeschäftsführer Marc Peters während der Mitgliederversammlung der Friseur-Innung Kreis Viersen mit der Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf aus.
Während seiner Tätigkeit als Ausbilder in einer Friseurfachschule in Duisburg lernte Eirmbter seine Frau Christa kennen – die Friseurmeisterin war dort ebenfalls als Fachtrainerin aktiv. Gemeinsam entwickelten sie den Salon in Willich weiter und zogen 1995 in das heutige Ladenlokal an der Burgstraße 23. „Mit 14 Mitarbeitern gehören wir den fünf Prozent der größten Friseure in Deutschland“, so Ulrich Eirmbter, der bereits mit 22 Jahren Meister war. An die 100 junge Menschen haben bisher bei ihm das Friseurhandwerk erlernt. Derzeit beschäftigen die „Friseure Eirmbter“ fünf Auszubildende. „Unser Beruf braucht Nachwuchs“, sagt der Friseurmeister zu seinem Engagement für die Ausbildung
„Natürlich gab es im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte Höhen und Tiefen, aber ich denke, wir haben bei Schnitten, Styling und Farben immer das Ohr am Puls der Zeit gehabt“, bilanziert der 64-Jährige. Corona sei „nicht lustig“ gewesen, allerdings habe das Unternehmen niemanden entlassen müssen. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt: Isabel Eirmbter, die Tochter des Inhaber-Ehepaares Ulrich und Christa, ist ebenfalls Friseurmeisterin und bereits seit 2011 im Unternehmen aktiv. Die Tradition der Friseurfamilie Eirmbter ist noch längst nicht zu Ende.