Die Kunst steht beim Herbstfest in Schiefbahn (4. Bis 6. November, mit verkaufsoffenem Sonntag) im Mittelpunkt: Beim traditionellen Schaufensterwettbewerb wird in rund 35 Läden lokale Kunst präsentiert, damit verknüpft ist eine Ausstellung in der Kulturhalle – und das hat natürlich einen Zusammenhang: Der syrischer Künstler Waleed Ibrahim, im Zuge des Krieges in Willich gelandet, arbeitet seit über einem Jahr im Atelier Art.together in der Bahnstraße 14 in Willich. Der studierte Künstler hat sich durch unermüdliches Engagement für das Atelier, seine freundliche Art und Hilfsbereitschaft inzwischen einen Namen in der Stadt gemacht, und auch seine Kunst erreicht die Menschen. Er und seine Familie haben über die letzten Jahre viel Hilfe und Unterstützung bekommen. Inzwischen sind Waleed, seine Frau Jiana sowie die Kinder Juan (12) und Sara (7) voll in das Leben hier integriert – und beide Elternteile engagieren sich aus einer großer Dankbarkeit heraus und mit Freude für ihre Mitmenschen.
Als sie von dem Schicksal eines leukämiekranken Kindes einer befreundeten deutschen Familie hörten, war für Waleed Ibrahim sofort klar, helfen zu wollen: Er stellte gerne einen Teil seiner Arbeiten zum Verkauf zur Verfügung – und der Erlös wird hoffentlich den betroffenen Kindern helfen, einen geeigneten Knochenmarkspender zu finden.
Die Künstlerin Beate Krempe, Gründerin des Ateliers Art.together, arbeitet seit Jahren ehrenamtlich im Hospiz und hat sich dadurch intensiv mit dem Thema „Leben und Sterben“ auseinandergesetzt. Sie stellt nun ebenfalls eigene Kunst zur Verfügung und organisiert nun eine umfangreiche Benefizausstellung bei der die zur Verfügung gestellte Kunst verkauft werden kann: Am 5. November von 12 bis 17 Uhr in der Kulturhalle in Schiefbahn.
Schnell waren weitere Unterstützer gefunden: Bernd-Dieter Röhrscheid, der aus persönlicher Betroffenheit seit Jahren mit der Knochenmarkspenderzentrale Düsseldorf Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zusammenarbeitet und im Oktober 2007 den Verein „StaR e.V.“, Stammzellspende Rheinland gegründet hat. Dazu die die vielfach engagierte Ehrenamtlerin Katrin Nickels aus Schiefbahn, die den Arbeitskreis Fremde in Willich einbindet, der nachmittags die Gäste mit Kaffee und selbstgemachten Kuchen bewirten wird. Jürgen Oberdörfer aus Schiefbahn übernahm die Druckkosten für die Einladungen, als Kunstexperte unterstützt Galerist Dr. K.J. Brockmanns bei der Organisation und ergänzt mit engagierten Künstlern seiner Anrather Galerie Schageshof die Benefizausstellung (darunter die international bekannten Künstler Thomas Baumgärtel (Bananenspayer)und Harald Klemm (Köln) und Theo Lipfert (USA). Dazu gesellen sich die Künstlerin Maria Loizidou (Zypern, Arbeiten auf der documenta 14) und Gregor Strunk. Gourmet und Restaurantbesitzer Hans-Peter Lepsy aus Willich stellt das Fingerfood für die Vernissage der Ausstellung, die Stadt Willich stellt die Kulturhalle Schiefbahn, und Rainer Höppner war als Vorsitzender der Werbegemeinschaft Schiefbahn sofort bereit, die Benefizaktion in das Schiefbahner Herbstfest mit verkaufsoffenem Sonntag einzubinden: Er trägt den kreativen Impuls mit dem Slogan „Einkaufen ist eine Kunst“ in das Fest – und die lokalen Händler bieten weiteren Künstlern die Möglichkeit an, in Geschäften ihre Werke zu zeigen. Olaf Stahl alias „DJ Olaf“ wird für eine angemessene Atmosphäre in der Kulturhalle sorgen, zusätzlich hat sich Dr. Marc-Thilo Sagner überlegt, wie er sich einbringen kann; er wird gesammelte Gelder beisteuern.
Neben der Kunst wird es ein Rahmenprogramm geben, und natürlich eine Typisierungsaktion für Stammzellenspenden stattfinden. Alle hoffen auf eine gute Resonanz, denn es wird dringend Geld gebraucht, um die abgegebenen Proben zu typisieren; eine Analyse kostet etwa 50 Euro.