Zum 70. Jahrestag der Errichtung des Willicher Friedenskreuzes soll es eine Prozession geben – und Bürgermeister Josef Heyes hat in einem Schreiben unter anderem auch alle Willicher Ratsmitglieder eingeladen, daran teilzunehmen.
Zur Vorgeschichte: Der in Willich geborene Kempener Historiker Dr. Hans Kaiser ist vom Vorbereitungsteam der Friedensprozession gebeten worden, an der Organisation der Prozession mitzuwirken. Wie er in einem Schrieben an den Willicher Bürgermeister erläutert, wurde vor nunmehr 70 Jahren (in der Nacht zum Passionssonntag, 23. März 1947) in Alt-Willich an der Ecke Martin-Rieffert-Straße/Neusser Straße/Ritterstraße auf Initiative des Katholischen Männerwerks ein Friedenskreuz mit der Aufschrift “Männer beten um den Frieden“ errichtet; es gab eine Prozession aus 800, teilweise kriegsbeschädigten Männern.
Diese damalige Prozession soll nun, so Kaiser, wiederholt werden: „Diesmal sollen aber nicht nur Männer mitziehen, sondern jeder, dem in unserer unruhigen Zeit der Frieden ein Anliegen ist, auch Muslime, die zurzeit in Willich wohnen.“ Außerdem wird eine Ausstellung in der Pfarrkirche St. Katharina an die Geschichte des Friedenskreuzes erinnern. Die Veranstaltung wird durch die katholische und die evangelische Kirchengemeinde durchgeführt, vertreten durch Diakon Friedhelm Messerschmidt und Pfarrer Rolf Klein. Der Willicher Stadtarchivar Udo Holzenthal hat die Koordination übernommen.
Zum Ablauf: Am Samstag, 8. April, sollen die Teilnehmer sich um 20 Uhr auf dem Marktplatz vor der Pfarrkirche St. Katharina versammeln. Hier werden Diakon Messerschmidt und Pfarrer Klein zunächst an die historische Bedeutung des Kreuzes erinnern. Dann wird die Prozession wie vor 70 Jahren über die Hochstraße (heute Kreuzstraße) und Neusser Straße zum Aufstellungsort ziehen. Vor dem Kreuz werden Fürbitten gesprochen werden; unter anderem von Marita Blüm, geborene Binger, deren Vater damals das Eichenholz gestiftet hat. Mit ihrem Mann Norbert Blüm, Bundessozialminister von 1982-1998, wird sie zur historischen Prozession nach Willich kommen. Mitziehen werden auch Bürgermeister Josef Heyes und andere bekannte Willicher Bürger.