Die beiden jungen Damen äußern sich derart zufrieden, dass sich spontan der Verdacht einstellt, ihr Ausbilder Udo Hormes vom Fachbereich „Natur und Lebensraum“ der Stadt Willich habe sie dafür bezahlt: Olivia Nickel und Julia Wolski sind in der Endphase ihres Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) bei der Stadt angelangt, und rückblickend sind beide wirklich sehr froh, sich im August 2016 für diesen Weg entschlossen zu haben: Olivia (19) aus Viersen hatte gerade eine Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin abgebrochen, weil sie deutlich gespürt hatte: „Das ist nicht mein Ding.“ Und die 18jährige Julia Wolksi aus Meerbusch besuchte das Berufskolleg, als sie von der Möglichkeit des FÖJ hörte. Und „mehr was mit Natur und Ökologie“ wollte sie auch gerne machen – und beide wurden bei der Stadt Willich als „FÖJler“ genommen.
Wer die beiden an ihrem gelungenen Projektstück hantieren sieht – eine absolut gelungene Weidenbank unweit der Eva-Lorenz-Umweltstation (ELU) – glaubt ihnen gern , dass sie sich im Laufe des Jahres wohl gefühlt haben: „Es ist extrem abwechslungsreich, man arbeitet mit Menschen und in der Natur, lernt konkret etwas auch über ökologische Zusammenhänge – das war wirklich eine absolute Bereicherung“, so Olivia, die sich noch gar nicht sicher weiß, wie es nach der Zeit bei der Stadt weitergehen wird. Julia hat einen Ausbildungsplatz als Fachkraft für Abwassertechnik im Blick – wobei ihre Begeisterung für Chemie bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt hat.
Beide berichten, dass sie bei den Kontakten mit anderen „FÖJlern“ und den Ausbildern bei Fachseminaren bestätigt bekommen hätten, dass die FÖJ-Plätze bei der Stadt – nicht zuletzt wegen der Anbindung an den Schlosspark mit der ELU, aber auch wegen der Atmosphäre im Team – „schon sehr gute“ seien: „Da haben wir echt Glück gehabt“, lacht Julia, die keinen Zweifel daran lässt, dass sie „das FÖJ bei der Stadt nur empfehlen“ kann.
Was FÖJ-Begleiter Udo Hormes auf den Plan ruft: Er bietet ab August 2017 wieder zwei Plätze für ein FÖJ bei der Stadt an. Das Angebot richtet sich grundsätzlich an junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die sich im Übergang zwischen Schule und Beruf befinden ein Angebot für die persönliche und berufliche Lebensorientierung suchen. Man will dabei unter anderem die Bereitschaft junger Menschen für ein freiwilliges Engagement aufgreifen, durch die Vermittlung von Grundkenntnissen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes ökologisches Bewusstsein und einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt fördern „und vor allem einen Einblick in ökologische Berufsfelder vermitteln, um berufliche Perspektiven in Tätigkeitsfeldern mit Zukunft aufzubauen“, so Hormes. Einer der beiden Plätze ist übrigens ausdrücklich für eine Bewerberin oder einen Bewerber mit Haupt- oder Realschulabschluss oder ohne Schulabschluss vorgesehen.
Konkret werden die Freiwilligen übrigens hauptsächlich in der Eva Lorenz Umweltstation des NABU im Schlosspark Neersen eingesetzt (auch Unterstützung der betreuenden Personen der Umweltstation), aber auch in der Pflege des Naturerlebnisgartens und der Spielwiese, beim Bau von Nistkästen, beim Kopfweidenschnitt, zur Unterstützung beim Amphibienschutz, bei der Pflege von Artenschutzgewässern, bei Pflegearbeiten im angrenzenden Schlosspark, im Rosarium… – man bekommt grob einen Eindruck davon, was die beiden mit „abwechslungsreich“ meinen.
Wer sich bewerben möchte (ein Auswahlverfahren wird voraussichtlich am 2. Mai) stattfinden, sollte unter anderem Interesse an ökologischen Fragestellungen mitbringen und die Bereitschaft, draußen und mit Kindern zu arbeiten. Weitere Infos zum Ökologischen Jahr gibt es bei Udo Hormes (Telefon 0 21 56 949 262) und natürlich online (httpss://www.stadt-willich.de/