Die SPD möchte die Freizeitangebote in der Stadt Willich verbessern. Vor mehr als sieben Jahren haben die Sozialdemokraten deshalb einen Outdoor-Fitnessplatz beantragt. Zwischenzeitlich wurde auch beschlossen, dass jeder Stadtteil einen solchen Platz erhalten soll. Trotz breiter politischer Zustimmung und mehreren Willensbekundungen der Verwaltung ist bislang wenig passiert.
„Seit sieben Jahren hat sich nichts getan. Das ist für viele Bürgerinnen und Bürger besonders ärgerlich, wenn gleichzeitig Wünsche des Verwaltungschefs und seiner Partei in Millionenhöhe durch die Gremien geprügelt werden und innerhalb weniger Monate in die Umsetzung gehen sollen. Zumal wir mit den Outdoor-Fitnessplätzen bei geringen Kosten wesentlich mehr Menschen in unserer Stadt ansprechen als mit den Luftschlössern des Bürgermeisters“, kritisiert der SPD-Vorsitzende Lukas Maaßen die lange Umsetzungsdauer.
Zuletzt erklärte die Verwaltung im November 2021 in der Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit, dass sich der Outdoor-Fitnessplatz in Alt-Willich weiter verzögere. Im Zuge des Baus der Katharinenhöfe soll auch der anliegende Konrad-Adenauer-Park umgestaltet werden. Eine genau Zeitschiene könne die Verwaltung jedoch nicht nennen. „Das Merkwürdige daran ist nicht die erneute Verzögerung, sondern dass die Verwaltung zum Outdoor-Fitnessplatz in Alt-Willich informierte und nicht zum Fitnessplatz in Schiefbahn“, erklärt Maaßen. 2019 konnte sich die SPD nämlich damit durchsetzen, den ersten Fitnessplatz doch nicht in Alt-Willich, sondern in Schiefbahn zu errichten. Dieser Schritt war nötig geworden, weil die Errichtung des Fitnessplatzes im Konrad-Adenauer-Park erst mit dem Bau der Katharinenhöfe erfolgen sollte. Damals wurde als Baustart das Jahr 2021 genannt. Die Umgestaltung des Kurt-Schumacher-Parks in Schiefbahn und die damit zusammenhängende Errichtung eines weiteren Outdoor-Fitnessplatzes sollte früher beginnen.
Maaßen hat nun bei der Verwaltung nachgefragt, wann in Schiefbahn mit der Errichtung eines ersten Outdoor-Fitnessplatzes begonnen werden soll und ob nun doch wieder der Standort in Alt-Willich „früher“ fertiggestellt werden könnte. Auch möchte Maaßen wissen, wie es mit der Umsetzung in Anrath und Neersen aussieht.
„Die Geschichte über die Outdoor-Fitnessplätze in Willich ist keine, bei der sich die Verwaltung mit Ruhm bekleckert hat. Werbung für die Kommunalpolitik ist dieses Vorhaben nicht und wird vor allem junge Menschen abschrecken, sich vor Ort für konkrete Projekte einzusetzen“, sagt Maaßen. Dass es anders geht, zeigt ein geplantes Rampenprojekt des Bürgermeisters in Millionenhöhe: Im Herbst 2021 erstmals in den politischen Gremien vorgestellt, im Januar 2022 fast eine halbe Million Euro in den Haushalt eingestellt. „Wenn es nach dem Bürgermeister geht, soll noch in diesem Jahr Baubeginn einer „Pumptrack-Anlage“ in Schiefbahn sein, obwohl es kein Konzept zu Parkplätzen, Toiletten und vor allem zur sozialen Betreuung durch Streetworkerinnen und Streetworker gibt. Wie kann es also sein, dass sich die Errichtung der Outdoor-Fitnessplätze über fast ein Jahrzehnt hinzieht?“