Dank aufmerksamer Bankmitarbeiter aus Willich und Mönchengladbach wanderten mehrere tausend Euro zurück aufs Bankkonto einer 83-jährigen Seniorin aus Willich und landeten nicht in den Händen von Kriminellen. Wie die Seniorin in Begleitung ihres Enkels am gestrigen Nachmittag anzeigte, wurde sie zwischen Dienstag 17.07. und Mittwoch 18.07. mehrfach von angeblichen Polizeibeamten angerufen. Mit der üblichen Legende, man habe bei Festnahmen von Einbrechern den Namen der Angerufenen als potentielles Opfer gefunden und es sei auch bereits viel Geld von Konten über diese Kriminellen gestohlen worden, wurde die Frau letztendlich so unter Druck gesetzt, dass sie höhere Geldbeträge von verschiedenen Konten abhob.
Besonders perfide dabei war, dass die Anrufer das Vertrauen der Seniorin erschlichen, in dem sie ihr in einem der ersten Gespräche sagten, sie solle auflegen und die 110 wählen, um sicher zu gehen, dass sie wirklich mit richtigen Polizisten sprechen würde. Dies tat die Frau auch und landete wieder bei den Betrügern. Diese hatten wohl die Telefonverbindung gehalten und die Seniorin hatte beim Wählen nicht bemerkt, dass sie kein Freizeichen hatte, als sie die 110 wählte. Vielmehr war sie zu diesem Zeitpunkt immer noch mit den Betrügern verbunden, die damit das Vertrauen der Seniorin erschlichen hatten.
Stündlich setzten sie fortan die Frau unter Druck, bis diese das geforderte Geld am gestrigen Mittwoch dann beisammen hatte. Da sie zu absolutem Stillschweigen verpflichtet wurde, um „die wichtigen Ermittlungen nicht zu gefährden“, hatte sie auf Nachfrage der Bankmitarbeiter erklärt, dass ihre Tochter das Geld für ein neues Auto benötige. Das beruhigte die Bankmitarbeiter aber nicht: Sie riefen den Enkel der Seniorin an, der sich sofort zu seiner Großmutter begab, die er völlig aufgelöst in ihrer Wohnung mit dem Bargeld antraf. Letztendlich vertraute sich die Seniorin ihrem Enkel an, der dann auch selber den eingehenden Anruf der Betrüger entgegen nahm, die aufgrund dessen das Gespräch dann mit entsprechenden Beleidigungen des Enkels beendeten.
Die Tricks der Betrüger werden immer ausgefeilter:
Legen Sie auf, wenn Sie solche Anrufe erhalten. Die richtige Polizei ruft Sie nicht an und fordert auch nicht von Ihnen, dass Sie Geld abheben oder abgeben! Beenden Sie diese dubiosen Gespräche sofort. Wenn Sie darüber die Polizei informieren, achten Sie darauf, dass Sie vor dem Wählen der Notrufnummer ein Freizeichen haben oder benutzen Sie für die Rückfrage bei der Polizei, wenn vorhanden, bitte zum Beispiel Ihr Handy oder das Telefon Ihrer Nachbarn! Bitte warnen Sie Ihre älteren Verwandten vor diesen Maschen!
Ein besonderer Dank gilt den Bankmitarbeitern. Diese sind oft der letzte Kontakt der Senioren, bevor das Ersparte verloren ist. Die Bitte, besonders sensibel bei größeren Barabhebungen von älteren Menschen zu sein, richtet die Polizei daher auch an diese Adresse. Rufen Sie uns oder Verwandte Ihrer Kunden an, wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt.