Der Winter ist bekanntlich nicht die beste Zeit für eine vitaminreiche Kost – aber trotzdem kann das heimische Obst helfen. Auch jetzt noch gibt es in den Hofläden Äpfel und Birnen aus den Obstplantagen rund um Willich.
„Möglich macht das ein spezielles Lager-Verfahren: ULO – ultra low oxygen“, erklärt Obstbaumeister Frank Mertens vom Obsthof Mertens in Willich. Das bedeutet: Äpfel, die nach der Ernte und bis etwa Mitte Dezember im Hofladen verkauft werden, werden in Kühlhäusern bei Temperaturen zwischen +1 und +3 Grad Celsius gelagert (Birnen wegen des hohen Zuckergehaltes bei -1 Grad).
Die Früchte, die nach dem Jahreswechsel in die großen Obstkisten kommen, lagern dagegen in den ULO-Kühlhäusern mit luftdichten Zellen. Hier beträgt die Temperatur wieder zwischen +1 und +3 Grad, dazu herrscht eine Luftfeuchte von 97%. Der Sauerstoffgehalt der Luft wird aber auf 1 bis 2 Prozent reduziert. So fällt das Obst in eine Art „Winterschlaf“ mit geringer Atmung. Das reicht aus, damit sie fest und vitaminreich bleiben.
Nach Bedarf holt Frank Mertens Äpfel und Birnen aus den Zellen, die danach wieder luftdicht verschlossen werden. Den Kunden empfiehlt er, die Äpfel zuhause aus der Tüte herauszunehmen. Sie können bei winterlichen Temperaturen auf dem Balkon / der Terrasse im Schatten oder im Obstfach des Kühlschrankes gelagert, sollten aber spätestens nach zwei Wochen verbraucht werden.
Im Obsthof Mertens gibt es derzeit noch mehrere Sorten: Elstar, Braeburn, Wellant, Jona Gold und Pinowa sowie bei Birnen die Conference. Bei letzterer rechnet Mertens damit, dass sie noch bis in den April vorrätig ist, bei Elstar sollte die Erntemenge noch bis Juni ausreichen.