Home Aktuelles Vynhoven-Gedenkjahr 2024: Trio-Lesung aus dem „Simplicissimus“ in Klein-Jerusalem begeistert Besucher

Vynhoven-Gedenkjahr 2024: Trio-Lesung aus dem „Simplicissimus“ in Klein-Jerusalem begeistert Besucher

by Willich erleben
Im Rahmen des Vynhoven-Jahrs 2024 lasen Sabine Mroch (mitte), Uwe Schummer (rechts) und Udo Holzenthal (links) aus dem berühmten „Simplicissimus“ von Grimmelshausen. Foto: Stadt Willich

Im Rahmen des Vynhoven-Jahrs 2024 fand in der Kapelle Klein-Jerusalem eine eindrucksvolle Lesung aus dem berühmten Schelmenroman „Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen statt. Rund 100 Interessierte folgten der Einladung der Interessensgemeinschaft Klein Jerusalem zu dieser Veranstaltung, die sowohl textlich als auch musikalisch zu überzeugen wusste.

Die Wahl des „Simplicissimus“ als Lesestoff war dabei kein Zufall: Grimmelshausen, ein Zeitgenosse des Kapellenbauers Vynhoven, erlebte die Schrecken des Dreißigjährigen Kriegs und der Pest am eigenen Leib. Sein Werk, das 1668 erschien, gilt als bedeutendes Prosawerk des Barock und bot den Menschen damals Trost durch Satire und scharfsinnige Beobachtungen.

Die Lesung wurde von Sabine Mroch, Uwe Schummer und Udo Holzenthal gestaltet, die abwechselnd Passagen aus dem Roman vortrugen. Stadtarchivar Udo Holzenthal eröffnete die Veranstaltung mit einer prägnanten Einführung in das Leben und Wirken von Vynhoven, bevor die drei Protagonisten die Zuhörer mit auf eine Reise in die Literatur des 17. Jahrhunderts nahmen.

Uwe Schummer las das Kapitel über die „Hirten – eine treffliche Unterweisung“, und zog Parallelen zur heutigen Bedeutung von Hirtenfiguren in der Stadt Willich, wie etwa der Skulptur des „Gänsejungen“ in Schiefbahn. Sabine Mroch widmete sich in ihrem Vortrag der Sprachentwicklung durch die Lutherbibel und deren tiefgreifenden Einfluss auf die deutsche Kultur.

Musikalisch wurde die Lesung durch den Chor „Ergo Cantamus“ begleitet, der unter der Leitung von Stefan Thomas eine beeindruckende Darbietung bot. Der vom Land NRW als „Leistungschor“ ausgezeichnete Chor wählte Lieder, die die Stimmung und die Thematik der Lesung perfekt ergänzten. Besonders das abschließende Lied „Jerusalem“ hinterließ einen bleibenden Eindruck und vermittelte eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens in einer von Krisen geprägten Zeit.

Bürgermeister Christian Pakusch, der die Gäste persönlich begrüßte, betonte seine Freude, an diesem besonderen Ort, der auch mit seinen eigenen Erinnerungen verknüpft ist, an einer so inspirierenden Veranstaltung teilzunehmen.

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