Willich erleben ist eine Plattform für Alle! Deshalb bekommt Ihr auch die Möglichkeit, Eure Themen und Meinungen hier zu veröffentlichen. Heute haben wir einen Gastbeitrag von Ulrich Witte zur gestrigen Landratswahl im Kreis Viersen.
Die Landratswahl ist gelaufen. Eindeutiger Gewinner, Dr. Andreas Coenen, mit 72,27%. Wohl wahr, auf den ersten Blick ein grandioses Ergebnis. Damit kann man Eindruck machen und die CDU, mit deren Unterstützung Dr. Coenen seinen Wahlkampf durchführte, bejubelt das Ergebnis. Erst einmal meinen Glückwunsch dazu, der Wahlsieg war erwartbar. Abgesehen davon das es im Kreis Viersen Tradition ist, dass ein CDU Kandidat gewinnt, so ist hier doch wohl auch die Kompetenz von Dr. Coenen vorhanden und auch der engagierte Wahlkampf von ihm persönlich, als auch von seinem Team zu loben. Trotz der Erfolgsaussichten.
Der zweite Blick auf die Wahlen macht mir allerdings Sorgen. Wenn 3/4 oder 75 Prozent aller Willicher Wahlberechtigten nicht wählen, dann kann man mit Fug und Recht von Wettbewerbsverzerrung sprechen. In dem Fall muss man die SPD und Bündnis90/Grüne mit dafür verantwortlich machen. Keinen Kandidaten zu stellen ist das eine, da mag es Personalprobleme geben, aber noch nicht mal eine Wahlempfehlung zu geben, grenzt an parteipolitischem Egoismus. Es gab ja schließlich 3 Kandidaten. Das hat nicht nur die eigenen Mitglieder verunsichert, sondern auch zu noch mehr Politikverdruss bei den Wählern geführt. So kann Demokratie auf Dauer nicht funktionieren. Gerade weil es hier um eine Personenwahl mit Beamtenstatus ging und weniger um ein rein (Partei)politisches Amt.
All denen, die jetzt mosern und lästern, nach dem Motto: „72,27 Prozent von 25 Prozent, das ist doch nicht repräsentativ.“, sei gesagt: „Wo ward ihr oder was hat euch daran gehindert wählen zu gehen?“ Würde mich echt interessieren. Wer die Politik oder entsprechend gewählte Personen kritisch begleiten will, der sollte auch sein Wahlrecht wahrnehmen. Von den 330 ungültigen Stimmen waren sicher einige auch stiller Protest, sie haben ihn aber gezeigt.
Dazu auch ein interessanter Artikel von Demokratie + hier
Ein Gastbeitrag von Ulrich Witte / Willich-im-Blick
Foto: Kommunales Rechenzentrum Niederrhein
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