Durch die Anrufe mehrerer besorgter Kunden sind die Stadtwerke Willich auf fragwürdige Haustürangebote und ein angeblich neues Tarifangebot der stw aufmerksam gemacht worden. Wer bereits einen Vertrag an der Haustür abgeschlossen hat und diesen rückgängig machen möchte, findet Unterstützung bei den Stadtwerken. Eine Frist von 14 Tagen muss in diesem Fall eingehalten werden.
In letzter Zeit häufen sich in der Telefonzentrale der Stadtwerke die Meldungen besorgter Kunden über unseriöse Angebote an der Haustür. Mitarbeiter eines Wettbewerbsunternehmens gaben vor, im Auftrag der Stadtwerke ein neuen und zum bestehenden Vertrag günstigeren Tarif anzubieten. Volker Schleien, Leiter des Kundenservice, kennt die Methode genau. „‘Sie sind doch Kunde der Stadtwerke, da habe ich ein neues Angebot für Sie.‘ Mit diesen Worten wird der Eindruck vermittelt, es handele sich um einen Mitarbeiter der Stadtwerke Willich, der da vor der Tür steht.“ Ein Kunde hat sich den Ausweis eines angeblichen stw-Vertreters kopiert. Es stellte sich heraus, dass es sich nicht um einen Mitarbeiter der Willicher Stadtwerke gehandelt hat. Die Stadtwerke ziehen aufgrund dieser versuchten Täuschung in Betracht gegen diese Vorgehensweise gerichtlich vorzugehen.
Wenn Stadtwerke-Mitarbeiter im Stadtgebiet unterwegs sind, handelt es sich außer bei Arbeiten an Gas-, Wasser-, Stromleitungen und der Straßenbeleuchtung häufig um Ableser für jährliche Abrechnung – so wie kürzlich geschehen. Dann allerdings informieren die stw rechtzeitig über Medien oder die eigene Internetseite. Wer und wann in welchem Stadtgebiet für die stw unterwegs ist, kann man zum Beispiel auch auf der Facebook-Seite der Stadtwerke nachlesen und die dort veröffentlichen Fotos von Mitarbeitern mit den Ablesern oder Monteuren für Zähler vergleichen.
„Grundsätzlich sind Haustürgeschäfte nicht verboten. Die Angebote und Beratungen müssen aber seriös ablaufen und Kunden dürfen nicht überrumpelt werden. Sich als Mitarbeiter der stw auszugeben, geht definitiv zu weit. Manche lassen sich sogar alte Abrechnungen zeigen. Mit dieser Vorgehensweise werden nicht nur die Verbraucher getäuscht“, warnt Christian-Mario Sagner, Hauptabteilungsleiter Vertrieb der stw. „Es besteht auch die Gefahr, dass Kundendaten ausspioniert werden.“ Aus diesem Grund warnen auch Verbraucherschutzorganisationen regelmäßig vor dieser Art Geschäfte.
Volker Schleien ergänzt: „Wir fordern unsere Kunden nicht auf, uns unsere eigenen Abrechnungen zu zeigen. Das wäre ehrlich gesagt absurd. Auch unterbreiten wir unsere Angebote stets schriftlich.“
Ist der Vertrag an der Haustür bereits zustande gekommen, haben die Verbraucher in der Regel ein zweiwöchiges Widerspruchsrecht, das sie in Anspruch nehmen können. In vielen Fällen entpuppen sich vermeintlich günstige Verträge mit längerer Laufzeit als wenig attraktiv. So wird im ersten Jahr mit niedrigen Tarifen geworben, im zweiten Lieferjahr aber automatisch der Arbeits- und/oder Grundpreis deutlich angehoben.
Außerdem sind derzeit E-Mails für vermeintliche Energieberatungen und einen kostenlosen Austausch von alten Heizungen im Umlauf. Hierbei handelt es sich ganz eindeutig um Spam- bzw. Junk-E-Mails.
Bei Unklarheiten empfehlen die stw, sich mit dem aktuellen Energieversorger in Verbindung zu setzen. Für Nachfragen steht das Serviceteam der Stadtwerke telefonisch unter 02154 – 4703-333 oder persönlich im Kundenzentrum „Peterstraße 1a„ in Alt-Willich zur Verfügung. Das Kundencenter hat Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und samstags von 9.00 bis 13.00 Uhr.