Mehr Bäume für diese Welt: Rotarier pflanzen in Willich
Während Donald Trump die USA aus dem Klimaschutzbündnis verabschieden möchte, haben die Mitglieder des in Chicago gegründeten und heute weltweit aktiven Rotary Clubs ein erklärtes anderes Ziel. Der diesjährige Weltpräsident Ian Risely hat alle rotarischen Mitglieder aufgefordert aus Gründen der Verantwortung für die Umwelt bis zum 22. April 2018 (earth day) einen Baum zu pflanzen – und das unterstützen auch die Rotarier in Willich. Im Theodor-Heuss-Park in Anrath fiel der Startschuss: Die Rotarier pflanzten die ersten acht Bäume. „Wir möchten derzeit insgesamt 14 Bäume im Willicher Stadtgebiet pflanzen – einen Baum für jeden der 14 Jahres-Austauschschüler, die wir seit Gründung des Willicher Clubs betreut haben“, erklärt Burkhard Gronwald, Initiator dieser Idee, vom Rotary Club Willich. Die Aktion soll fortgesetzt werden, indem künftig für jeden noch kommenden Jahres-Austauschschüler ein Baum gepflanzt wird.
HINTERGRUND
Der Rotary Club Willich wurde im Juni 2005 gegründet – im sog. „Centennial Jahr“ 100 Jahre nach der Gründung von Rotary International durch Paul Harris in Chicago. Die Clubgründung geht zurück auf die Initiative von Rot. Adolf Schätzlein, RC Kaarst, der 2004/05 Centennial Governor im Distrikt 1870 war. Er sah in der Region Willich Chancen für eine rotarische Ausbreitung und für spätere Service-Projekte. Dem Gründungsbeauftragten Dr. Wolfram Kreutz gelang es innerhalb kurzer Zeit, sieben Kandidatinnen und 13 Kandidaten verschiedener Berufsklassen aus Willich und Umgebung für den neuen Club zu gewinnen. Gegenwärtig besteht der Club aus mehr als 30 Damen und Herren.
PROJEKTE
Auf lokaler Ebene engagieren sich die Willicher in mehreren Projekten – wie Schüleraustausch und Jugendförderprogramme, Unterstützung der Schülerbüchereien, Hilfe für den Kinderschutzbund Willich oder den AKF… Viel Freude bereiten die Rotarier Familien, die von der Erziehungsberatungsstelle der Stadt Willich betreut werden: Jedes Jahr werden Weihnachtspakete für mehr als 20 Familien gepackt, „wir kennen die empfangenden Familien nicht.
Aber wir binden unsere Kinder in die Aktion ein und sie können Geschenke mitaussuchen. Es ist immer toll, wenn die Rotarier später einen Brief der Empfänger-Familie bekommen und erfahren, welche Freude das Geschenk ausgelöst hat“, schildert Heikenfeld. Außerdem engagieren sich die Willicher international – wie bei Projekten zur Trinkwasser-Aufbereitung in Kambodscha, Medikamentenspenden für Peru, „Licht für Afrika“, für medizinische Geräte in Indien und Ghana oder Unterstützung einer therapeutischen Einrichtung für behinderte Kinder in Brasilien.
Organisatorisch verantwortlich für die Schüler- und Jugendaustausch- Projekte ist der diesjährige Präsident und Jugenddienst-Beauftragte Dr. Burkhard Gronwald, zweite Ansprechpartnerin als „Counsellor“ der Jugendlichen ist Martina Heikenfeld. Es gibt verschiedene Programme. Der „Familienaustausch“ als Kurzzeit-Austausch (STEP:family) für Schüler dauert in der Regel zwischen vier und sechs Wochen während der Schulferien. Die Gastfamilien-Aufenthalte beruhen auf Gegenseitigkeit – ein Beispiel: Besucht ein Willicher Jugendlicher eine Familie in Brasilien, dann kommt der Junge aus der brasilianischen Familie später nach Deutschland. Der Familienaustausch steht allen jungen Leuten zwischen 16 und 19 Jahren offen.
Im „Langzeitaustausch“ (LTEP) verbringen Austauschschüler von Rotary ein ganzes Schuljahr als Gast einer Familie im Ausland. Dabei lernen sie eine andere Sprache, begegnen einer anderen Lebensweise und lernen sich selbst besser kennen. Gleichzeitig sind sie Vertreter Deutschlands im Ausland und vermitteln unsere Kultur und Lebensart. Auch dabei gilt, dass in der Regel die Familie des „Outbounds“ im Gegenzug einen Jugendlichen aus dem Ausland aufnimmt.
Die Rotarier betreuen die Jugendlichen während ihrer Zeit in Willich und sind Ansprechpartner, falls es Probleme gibt, erklärt Martina Heikenfeld. Sie zeigt den Jugendlichen beispielsweise Willich, erklärt das Brauchtum wie Schützenfeste und Karneval oder organisiert Koch-Abende. Das war zum Beispiel in 2016 spannend, als die Willicher Rotarier gleichzeitig fünf Jugendliche aus Brasilien (2), Kolumbien, den USA und Taiwan betreuten. Neben vielen Ausflügen mit Rotary und den Gastfamilien gibt es ein Reiseprogramm: eine zweiwöchige Tour durch Deutschland und eine dreiwöchige Tour durch Europa. Willicher Jugendliche können sich für einen Austausch bewerben, Infos dazu auf der Web-Seite www.rotary-willich.de
INFO
Die Treffen der Rotarier finden am 1. und 3. Dienstag von 13:00 bis 14:00 Uhr statt – im Clublokal Ramshof in Neersen. Dazu jeden 2., 4. und 5. Dienstag um 19:30 Uhr mit Partnern.