Der Kreis Viersen muss bis 2028 jährlich etwa 1.380 neue Wohnungen bauen, um den steigenden Wohnungsbedarf zu decken, so eine aktuelle Analyse des Pestel-Instituts. Trotz eines aktuellen Defizits von rund 3.260 Wohnungen und einem alarmierenden Rückgang der Baugenehmigungen um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bleibt der Wohnungsbau entscheidend. Die Studie zeigt, dass von den 4.170 leerstehenden Wohnungen im Kreis Viersen über die Hälfte unbewohnbar und sanierungsbedürftig sind, was den Neubau unabdingbar macht.
Matthias Günther vom Pestel-Institut warnt vor einem „lahmenden Wohnungsneubau“ und hebt hervor, dass viele Eigentümer Sanierungen aus Unsicherheit über kommende Vorschriften oder finanzielle Engpässe scheuen. Auch Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel, kritisiert die derzeitigen Bauauflagen und fordert deren Vereinfachung, um den Bau neuer, bezahlbarer Wohnungen zu fördern.
Trotz des dringenden Bedarfs werden im Bundeshaushalt für 2025 die Mittel für sozialen Wohnungsbau drastisch gekürzt, was Metzger als schwerwiegenden Fehler bezeichnet. Sie fordert mehr Unterstützung und warnt vor den sozialen Spannungen, die durch den anhaltenden Wohnungsmangel entstehen könnten. Die aktuelle Lage zeigt eine bedrohliche Spirale, in der die sinkenden Bauaktivitäten die Wohnungsnot weiter verschärfen und soziale Konflikte schüren könnten.